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Jugendarbeit an Schulen 2010 - 2015

Netzwerk Zukunft fördert Kooperationsprojekte zwischen Jugend(medien)arbeit und Schule in Neukölln

Jugendmedienarbeit als Bildungsangebot ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Neuköllner Jugendarbeit. Gerade Medienbildung ist ein sehr gelungenes Kooperationsgebiet von Jugendarbeit und Schule und als eher mobiles Angebot zwischen mehreren Jugendfreizeiteinrichtungen und Schulen innovativ. Als Ergebnis der Arbeit fand zum Beispiel ein Fachtag zum Thema Cybermobbing in 2011 mit ca. 120 Teilnehmenden statt, an dem zum ersten Mal sehr gemischt Kollegen/innen aus den beiden Bereichen Jugend- und Schule teilnahmen.

Weiterhin sind seit den 5 Jahren noch engere Beziehungen zwischen verschiedenen Kinder- und Jugendeinrichtungen, Schulen, Schulstationen und Schülerclubs entstanden. Außerschulische Bildungsanteile wurden mit dem comp@ss-Medienführerschein zertifiziert.

Rückblick auf die Programmjahre 2010 bis Ende 2014 (Phase 1):

Netzwerk Zukunft engagiert sich seit 2010 in der Neuköllner Jugendhilfe u.a. mit einem Teilkonzept im Rahmen des Programms „Jugendarbeit an Schulen“. Im Gegensatz zu den bis Dato ausschließlich geförderten „stationären“ Schülerclubs am Lernort Schule, handelte es sich bei den Kursen, Projekten und Workshops des Netzwerks um flexible, mobile Angebote der Jugendarbeit- und Bildung. Ausgehend von den außerschulischen Kinder- und Jugendeinrichtungen wurden in den letzten 4 Schuljahren (seit dem Schuljahr 2010/2011 ) um die 80 medienpädagogische Projekte und comp@ss-Kurse (mit 1300 Teilnehmenden), sowie seit 2011 ca. 107 Tagesworkshops gegen Cybermobbing und Workshops rund um Fragen der Profilsicherheit im web2.0 mit weiteren 1361 TN durchgeführt. Zusätzlich wurden 9 Peerhelper überwiegend im Medienbereich ausgebildet.

Insgesamt haben in den letzen vier Schuljahren also 2679 jugendliche Teilnehmer/innen von diesem Teilprojekt profitiert. Die einzelnen Angebote / Aktionen wurden zwischen 9 Kinder- und Jugendeinrichtungen und 22 Schulen abgestimmt und durchgeführt.

In den ersten drei Jahren ging es uns darum, möglichst viele vorhanden Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen mit möglichst vielen Schulen zu vernetzten, den Kinder- und Jugend Medienführerschein „comp@ss“ an Neuköllner Schulen bekannter zu machen, das Kennenlernen von Pädagogen/innen und Kindern/Jugendlichen an beiden unterschiedlichen Lernorten zu fördern. Über freie Mitarbeitende der Jugendeinrichtungen, dazugehörigen Jugend-Einrichtungsleitungen oder feste Mitarbeitende und seit 2014 sogar über Peerhelper wurden so Brücken zwischen den unterschiedlichen Lernorten und Brücken in die Kieze gebaut.

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre (ab 2010), in denen auf dem Höhepunkt sogar einmal 22 Schulen mit 9 Jugendeinrichtungen kooperierten, erwiesen sich zwar ausgesprochen günstig im Hinblick auf die Verbreitung des comp@ss-Konzepts, aber weniger erfolgreich im Hinblick auf das langfristige Zusammenwachsen der Kinder- und Jugendeinrichtungen mit den Schulen. Direkte Beteiligungsmöglichkeiten, z.B. von Peerhelpern bei der Entwicklung und Durchführung von mobilen Angeboten gestalteten sich ebenfalls aufwändig. Allein die Terminierung und administrativen Erfordernisse (z.B. Schulbefreiung) von Peer-Education-Angeboten während des Ganztagsschulbetriebs sind Themen für sich. Einfacher sind da Ferien- und Wochenendkursangebote mit Peerhelpern, die zwischen Schule und Jugend ausgehandelt werden.

Zwischenzeitig ist die mobile Jugendmedienarbeit an Schulen sogar ein wenig „Opfer“ ihres Erfolges geworden. Im Gegensatz zu stationären Schülerclubs in den Schulgebäuden gab es nie größere Probleme mit den Kofinanzierungen durch Schulen. Der comp@ss-Medienführerschein mit seinem modularen außerschulischen Bildungs-Konzept wird von Schulen gut verstanden und wertgeschätzt und inzwischen laufen viele comp@ss-Kurse komplett durch Schule finanziert mittels dort eingeworbener QM-Mittel, PKB-Mittel oder Bonusprogramm-Mittel.

Folgerungen aus Phase 1 - Änderungen beim Anschlusskonzept 2015 - 2018:

Um die Nachhaltigkeit der Kooperationen und Beteiligungsmöglichkeiten von Jugendlichen zu steigern, sollen ab 2015 Angebote nur noch zwischen 3 ausgewählten Kinder- und Jugendeirichtungen (KJFEs), die sich in den letzten Jahren besonders bewährt haben (Mädchen und Medienkompetenzzentrum Szenenwechsel, JCKC Feuerwache-Sternschnuppe-Britz, NBZ-Wutzkyallee mit Jugendrechtshaus und Bildungsverbund Gropiusstadt), gefördert werden. Hinzu kommt experimentell eine weitere Einrichtung (JC-UFO), die im Bildungsverbund Efeuweg Jugendarbeit an und mit Schulen ausbauen möchte. Die Angebote sollen von den KJFEs mit den sie umgebenden Schulen sozialraumnah geplant und durchgeführt werden.

Erweiterungskonzept: Jugendarbeit mit junge Flüchtlingen

Gemeinsam wurde mit anderen Partnern, dem Neuköllner Verein Südstadt e.V. , dem Jugendclub Feuerwache-Britz, im Umfeld gelegenen Schulen wie z.B. der der Otto-Hahn-Schule, zwei Flüchtlingsunterkünften im Umfeld des Jugendclubs und der Fachsteuerung Jugendarbeit des Jugendamts Neukölln ein Erweiterungskonzept erarbeitet. Ab Ende 2015 werden Flüchtlingskindern in den Willkommensklassen und unbegleiteten minderjährige Flüchtlingen im sozialen Umfeld des Jugendclubs Feuerwache-Britz und des Kinderclubs Sternschnuppe die Möglichkeiten eines Jugendhauses durch die dortigen Stammjugendlichen nahegebracht (Peerkonzept) und zusätzliche Angebote der Jugendarbeit unterbreitet (z.B. Nutzung des Internetcafes für Selbstlernaktivitäten und Recherchen, Nutzungsoptionen des Freizeit- und Sportbereichs). Auch werden die jungen Flüchtlinge aufgefordert, selbst zu beschreiben, welche Unterstützungsmöglichkeiten aus dem Angebotsspektrum von Jugendarbeit sie sich wünschen. Siehe auch: Welcome Refugees! How to use a „Jugendclub“