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Editorial 51

Gesund und munter ...

...sollen die Bürgerinnen und Bürger bleiben, und dabei möglichst wenig kosten. Gesundheit beginnt bekanntlich im unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen: im eigenen Stadtteil, in der Kommune, in der Region. Aber wird die Realität unserer Städte und Gemeinden diesem Anspruch gerecht?

Bei den Verhandlungen über eine Gesundheitsreform standen die Interessen der Patient/innen nicht unbedingt an vorderster Stelle: Der von Bundesregierung und Opposition ausgehandelte „Gesundheitskompromiss“ hat der systematischen Plünderung der Krankenkassen durch ein lediglich "nachsorgendes" Gesundheitsprinzip kaum Einhalt bieten können. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gesundheitsökonomie, kommunaler Vorsorge und sozialer Verantwortungsethik wurde jedenfalls nicht auf den Weg gebracht. Gibt es überhaupt noch realistische Chancen für eine zukunftstaugliche Gesundheitspolitik?

"Kommunale Gesundheitsförderung" hieß das Motto der diesjährigen Herbstakademie zu Gesundheitsfragen an der Hochschule Magdeburg-Stendal, deren wichtigste Anregungen und Ergebnisse wir in dieser Ausgabe der ZUKÜNFTE dokumentieren. Was können Städte und Gemeinden zu einem zukunftsfähigen Gesundheitswesen beitragen? Wie lassen sich präventive Gesundheitspolitik, kompetenzvermittelnde Selbsthilfe und bürgernahe medizinische Versorgungsstruktur zu einem in sich konsistenten und zukunftsfähigen Konzept zusammenführen? Und wo liegt in diesem Gesamtzusammenhang die Verantwortung von Bund und Ländern? Dies sind nur einige der Fragen, die auf der Herbstakademie im Mittelpunkt standen. Mehr dazu erfahren Sie im ZUKÜNFTE-Schwerpunkt ab Seite 4.

Um eine „Therapie“ ganz besonderer Art geht es dem unlängst verabschiedeten „Potsdamer Manifest“, mit dem eine Debatte über das gegenwärtige Verständnis von Wissenschaft, Kreativität und gesellschaftlicher Innovation in Gang gesetzt wurde. Welche Reaktionen dies hervorrief, können Sie ab Seite 42 dieser Ausgabe nachlesen.

Ein letzter Hinweis soll der Rubrik "forum bürgergesellschaft" gelten. Bürgerschaftliche Beteiligungsverfahren erlangen eine immer wichtigere Funktion für die Lösung gesellschaftlicher Probleme. Eines dieser Verfahren – der Open Space – wurde von Harrison Owen entwickelt. Ein Interview mit ihm finden Sie auf der Seite 29.

Die nächste Ausgabe erscheint im Februar 2006 und wird voraussichtlich das Thema "Rolle und Methoden der Zukunftsforschung" zum Schwerpunkt haben (siehe auch den Mittelteil "blickpunkt ZUKUNFT" in dieser Ausgabe).

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Wenn Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die Zeitschrift und Ihr Inhalt gefallen, dann würden wir uns freuen, wenn Sie etwas für ihre weitere Verbreitung und Unterstützung tun könnten. Die Zeitschrift ZUKÜNFTE ist und bleibt ein Projekt auf Gegenseitigkeit – und daher auf das mitwirkende Engagement ihrer Leserschaft angewiesen.

Erhard O. Müller(verantwortl. Redakteur)