Cyberwar - update zu objektiven Sicherheitsproblemem
von Philipp Sonntag
"Kybernetische Kriegführung", so einen Begriff gibt es auf Deutsch noch gar nicht. Auch auf Englisch taucht der Begriff in den vielen Prognoseversuchen nur vereinzelt auf, obwohl die Risiken jedes Szenario relativieren. Das Problem ist, dass Geheimdienste, Terroristen, Rüstungsfirmen und andere sich auf der Ebene der elektronischen Störungen hingebungsvoll modernisieren. Dabei weiß niemand, was in einer Krise und Konfrontation mit Einbeziehung modernster Atomwaffen an eigener Kontrolle bzw. an fremder Störung gelingen würde, sei es nun unmittelbar vor Kriegsbeginn oder auf jeglicher Eskalationsstufe. Bei Industriespionage ist Cyber-War täglich zu beobachten und es gibt laufend erprobte Sicherheitsmanöver und teils wenigstens Schadensbegrenzungen. Bei Drohnen ("zivil" wie militärisch) stellt sich wie bei Atomwaffen seit Jahrzehnten immer wieder technisch neu die Frage, ob der Angriff derart überlegen ist, dass Abwehr allenfalls bei hoher eigener Techniküberlegenheit gegenüber dem Angreifer gelingen könnte - jedenfalls gibt es kaum verlässliche Sicherheit. Für die eigene Rüstung kann man fast alles kaufen, oft mit irreführender Werbung die das eigene Verhalten verwirren kann. Das gilt nicht nur bei manisch Wahnsinnigen wie den nordkoreanischen Militärs, welche am 6. 1. 2016 angeblich eine Wasserstoffbombe gezündet haben und deren Angriffsraketen angeblich die USA erreichen können.
Ein Indiz der Unsicherheit: Die beste Spionage kann nicht herausbringen, was der ausspionierte Ingenieur des Gegners selbst nicht weiß - weil er nes gar nicht wissen kann. Denn sogar wenn er das gegnerische System und zugleich das eigene System gut kennen würde, so wäre doch der Verlauf eines elektronischen Krieges für ihn so wenig voraussehbar, wie der Verlauf bei einem Schachspiel, auch wenn er alle Regeln im Schach genau kennt. Was also machen Geheimdienste? Sie finden, was sie selbst erwarten, woraufhin sie sich selbst mitsamt ihren Spionen in die Irre führen - diese Prognose könnte eine gewisse Gültigkeit haben. Ebenso die Prognose: Wenn was schief geht, egal ob fahrlässig oder weil es gar nicht möglich ist oder sonstwie, dann wird erst mal die Zahl der Geheimdienstler in dem Bereich nicht etwa verringert, sondern erhöht.
Das Problem ist real und den Experten schmerzlich bewusst. Und zwar inzwischen sowohl den Experten mit einer zur Rüstung traditionell kritischen Einstellung, als auch jenen, die mit Rüstung in jedem Detail be- und vertraut sind. Zwei Beispiele: Zu einer Veranstaltung der Deutschen Pugwash Gruppe und der VDW (Vereinigung Deutscher Wissenschaftler) siehe http://www.bundesstiftung-friedensforschung.de/images/pdf/projektfoerderung/veranstaltungen/Tg-vdw.pdf
Zur letzten Berlin Security Conference der etablierten Experten, Oktober 2015 in Berlin, siehe http://www.european-defence.com/Programme/